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DIE IRRLICHTER BEI VOLKENSEN

Lange ist es her, da saß an der Oste ein Knabe und angelte. Lange saß er da, seine Herde im Rücken, und wartete, ob ein Fischlein anbeißen wollte. Er achtete kaum darauf, wie schon die Abendschatten über ihm standen. Als er sich endlich umschaute, hatte sich die Dämmerung schon über die Erde gelegt. Nun beeilte er sich, seine Kühe heimzutreiben. Aber er sah sie nicht mehr. Da suchte er hastig nach ihnen, doch so viel er auch suchte, er konnte sie nicht mehr  änden. Auf einmal tanzten Flämmchen vor seinen Füßen: weiße, reine, sich biegende Lichtlein. Erstaunt, den Blick auf die tanzenden Feuerchen gerichtet, blieb er stehen.

 

Sie leuchteten freundlich, er brauchte die hellen feinen Funken nicht zu fürchten. Sie glitten durch die Weide und spiegelten sich im funkelndem Ostewasser.Da wurde es dem Jungen gar sonderlich zu Mute. War er ins Zauberreich gekommen? Dann wieder packte ihn die blasse Angst. Wo war seine Herde geblieben? Die Flämmchen winkten und nickten. Er folgte dem hellsten Schimmer vor ihm. Er lief darauf zu so schnell er konnte, dem Scheine nach, aber der zog ferner und ferner hinaus.

 

So streifte er hin und her durch die Nacht. Seine Füße wurden schwer, schließlich blieb er matt und todmüde liegen. Die Lichter wiegten ihn in wundersame Träume. Am Morgen fanden ihn die Leute weitab vom Dorfe. Er schlief friedlich, ein Lächeln spielte um seine Züge. Erschrocken wachte er bei dem lauten Rufen der Dorfbewohner auf und ging schier enttäuscht und ohne viel zu sagen heim. Die Herde aber, die er nicht hatte finden können, graste ruhig und munter im Klee des
Ostetales.