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DAS TOTENLICHT AN DER OSTE

Der Herbst war gekommen, schon waren die letzten Kartoffeln eingefahren und die Felder gepflügt. Da ging ein Elsdorfer Landmann in der Dämmerung seine Straße über Nindorf und Volkensen nach Kuhmühlen. Weil der Bauer nicht viel Zeit hatte, schritt er eilig aus. Dort wo der Wald zu Ende war, blieb er erschrocken stehen, denn es schien hell durch den Nebel. Es kam ihm manch unheimliche Geschichte in den Sinn. Doch er wollte sehen, was für ein Licht da schien. War da im Busch nicht jemand? Die Gestalt wurde ihm immer deutlicher, da erkannte er sie. Es war ein Bauer aus dem Nachbardorf. Wie hager sein Körper schien, die Backen waren schlohweiß und die Augen stierten auf das schwankende Licht. Dem Landmann lief es kalt über den Rücken, fester fasste er seinen Stock an und sagte: „Jan, bist du dat? Wat ist dat mit di? Hest du ‚n Lamp? En ward jo meist bang vör di.“

 

Plötzlich fuhr das Licht hoch und bald verschwand es ganz, aus demGebüsch kam nur ein leises Stöhnen. Da stürzte der Landmann eilig heim. Dort erschraken sie alle über ihn, als er sagte: ,,Dat hett ganz gewiß nix godes to bedüten, mi is noch ganz inshaftig to mod.“ Es hatte nichts Gutes zu bedeuten, denn Jan, den Bauern aus dem Nachbardorf, über el plötzlich ein schweres Leiden. Nach einigen Wochen fuhren sie ihn für immer vom Hof. So hat das Totenlicht an der Oste vorahnend geleuchtet. Es gibt so manche Dinge, die wir nicht verstehen können; auch mit Drehen und Deuteln oder gar mit höhnenden Worten kommen wir nicht darüber hinweg.